Wie ihr vielleicht wisst, esse ich weder Salz noch Zucker. Hauptsächlich deswegen, weil ich seit etwas mehr als einem Jahr intensives Pranayama (Atemübungen) übe, bei dem es wichtig ist, dass der Körper rein ist. Ich selbst wäre nicht auf die Idee gekommen. Energetisch fühlt es sich aber durchwegs sehr gut an, und auch mein Geschmack ist über diese Zeit sehr viel feiner geworden.
Ohne Salz machte jedenfalls das Kochen nicht ganz so viel Spass – zumindest anfangs schmeckte alles irgendwie fad. Mittlerweile hat es sich gut eingependelt, wir haben viele neue Gewürze bestellt und die bewusste Integration von Rohkost macht Vieles aufregender.
Die Vorteile
Dann bin ich eines Tages auf Sprossen gestoßen: und war schnell von der Idee begeistert – denn man kann wirklich viel selbst im Glas ziehen. Von Linsen über Quinoa, Erbsen, Sesam, Buchweizen, usw. Der Vorteil dabei ist, dass Sprossen keine Transportwege erfordern.
+ niedrige CO2 Belastung
+ niedrige Nitrat Belastung. Die Pflanze benötigt Nitrat für das Wachstum. Durch Düngung und Verunreinigung der Böden gelangt immer mehr in unser Essen. Das Nitrat selbst ist nicht schädlich, erst wenn es im Magen mit Bakterien in Berührung kommt und zu Nitrit umgewandelt wird, kann das schädlich sein.
+ hoher Vitamingehalt. Auch Gemüse hat gute Werte bei den Vitaminen. Diese nehmen aber mit der Lagerung rapide ab. Der Spitzenreiter Paprika liegt etwa bei 140mg / 100g, ein Apfel „Braeburn“ bei etwa 19mg, Apfel „Gala“ 5mg (in der Schale liegt die 5-7 fache Konzentration). Sprossen liegen im Bereich von 20-147mg/100. Spinat bspw verliert im Kühlschrank nach 24 Stunden 28% des Vitamin-C-Gehalts.
+ wenig Kalorien, dafür viele sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralien, Vitamine
+ hoher Eiweißgehalt durch längere Wachstumszeit. Die Art der Proteine ist ebenso wichtig: Studien zeigen, dass bereits nach 2-3 Tagen die Speicherproteine zu Aminosäuren und Peptiden umgewandelt wurden (besser bioverfügbar)
Wirkungen
Sprossen im Vergleich
Ich hab mir also ein Sprossenglas organisiert, das oben drauf ein Gitter hat, damit man die Sprossen gut durchwaschen kann. Das funktioniert so:
Je nach Sprosse einweichen (2-8 Stunden), dann für 2-5 Tage / 2-3 pro Tag morgens und abends durchspülen, abtropfen lassen, fertig. Schon eine Menge von einem bedeckten Boden (fingerbreit) liefert ein gefülltes Glas.
Vorsicht: Ich hab auch schon unliebsame Erfahrungen mit Käferbohnen gemacht und einen Sonntag Nachmittag abwechselnd im Bett und am Klo verbracht. Speziell mit Bohnen muss man vorsichtig sein, da sie Toxine enthalten, die beim Keimen womöglich nicht zur Gänze abgebaut werden. Achtet auf regelmäßiges Auswaschen und baut nur an, was funktioniert. Es lässt sich nicht alles keimen :P Die App „Cell Garden“ ist auch für den Anfang recht gut und übersichtlich.
Und jetzt viel Spass mit euren Sprösslingen!
Quellen
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