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AutorenbildVishnu Shakta (Silent Academy)

Unterbewusstein

Aus Swami Sivanandas "Inspiration und Weisheit für Menschen von heute".



Das Unbewusste

Im Vedanta heißt der unbewusste Inhalt des Denkens „Chitta". Viele versunkene Erfahrungen bzw. in den Hintergrund verdrängte Erinnerungen sind im Unterbewusstsein gespeichert, können jedoch wieder hervorgeholt werden. Menschen, die ihr Denken überfordern, oder sich von Sorgen und Ängsten übermäßig beunruhigen lassen, verlieren leicht ihre Gedächtniskraft.


Der unbewusste Bereich ist wesentlich größer als der bewusste. Wie ein Blitz dringen Gedanken aus dem Unterbewussten in das Bewusstsein. Nur zehn Prozent der geistigen Tätigkeit vollziehen sich im Bereich des Bewusstseins. Mindestens neunzig Prozent bleiben im Unbewussten. Wir setzen uns hin und versuchen ein Problem zu lösen. Es gelingt uns erst einmal nicht. Wir versuchen es immer wieder und es klappt nicht. Plötzlich dämmert uns ein Gedanke und das Problem ist gelöst. Die unbewussten Vorgänge waren am Werk.



Das Unterbewusstsein wirkt im Schlaf

Manchmal geht man schlafen mit dem Gedanken: „Ich muss morgen sehr früh aufstehen, um den Frühzug zu erreichen." Diese Botschaft wird vom Unterbewussten aufgenommen, welches dich mit Gewissheit rechtzeitig wecken wird. Das Unterbewusste ist dein ständiger Begleiter und aufrichtiger Freund. Am Abend gelingt dir die Lösung eines Problems nicht - mag dies eine arithmetische oder geometrische Frage, ein zwischenmenschliches oder geschäftliches Problem oder etwas anderes sein. Am Morgen hast du manchmal beim Erwachen die klare Antwort oder mindestens eine Andeutung des möglichen Lösungsweges. Sie blitzen plötzlich aus dem Unbewussten auf. Dieses arbeitet sogar im Schlaf, ohne nachzulassen. Es registriert, ordnet, vergleicht, beachtet alle Tatsachen und Erscheinungen und arbeitet eine richtige, befriedigende Lösung aus.




Die Kultivierung von Tugenden

Mit Hilfe des Unterbewusstseins kannst du auch deine Persönlichkeit und deinen Charakter wandeln, wenn du das möchtest. Überlege dir dazu die entgegengesetzten positiven Eigenschaften, die du an Stelle unerwünschter Charakterzüge entwickeln möchtest. Willst du Angst überwinden, richte deine ganze Aufmerksamkeit auf die entgegengesetzte Eigenschaft, auf Mut. Wenn Mut entwickelt ist, indem du deinem Unterbewusstsein immer wieder die Suggestion von Mut gibst, schwindet die Furcht von allein. Immer ist das Positive stärker als das Negative. Dies ist ein unfehlbares Gesetz der Natur.


Du kannst sogar unangenehmen Aufgaben und Pflichten Sympathie und Freude abgewinnen, wenn du sie positiv betrachtest, Interesse und Geschmack für sie ausprägst. Du kannst neue Gewohnheiten, neue Ideen, neue Ideale, neue Fähigkeiten und einen neuen Charakter entwickeln, indem du die alten im Unterbewusstsein veränderst.




Samskaras - die Eindrücke im Unterbewusstsein

Alle Handlungen, Freuden und Erfahrungen prägen sich in das Unbewusste in Form von feinstofflichen Eindrücken, latenten Energiepotentialen, ein. Die Samskaras (Eindrücke) sind die Wurzeln, aus denen wieder Lebenssituationen und Erfahrungen von Freude und Leid hervorgehen. Die Neubelebung von Samskaras weckt die Erinnerung. Ein spiritueller Aspirant lebt im tiefen Innen und kommt in unmittelbaren Kontakt zu den Samskaras. Er/sie sieht sie in innerer Schau. So kommen wertvolle Erkenntnisse und Intuition, zum Beispiel über sich selbst, sein Leben, seine Veranlagungen, Zusammenhänge im Leben, Beziehungen zu anderen Menschen usw. Durch Samyama (Konzentration, Meditation) auf diese Samskaras kann man auch Kenntnis früherer Daseinsformen bekommen.


Wenn du etwas vergessen hast und dich daran erinnern willst, denke intensiv daran. Der Geist wird in den Tiefen der verschiedenen unbewussten Ebenen auf-und niedersteigen und dann das Richtige hervorholen.

Der Eindruck (Samskara) aus einer Erfahrung wird im Chitta in demselben Augenblick geformt, in dem man die Erfahrung macht.


Schulung des Gedächtnisses

Wer sein Unterbewusstes bewusst gemacht hat und seine Erinnerung lebendig hält, sein Gedächtnis und Chitta beherrscht, ist Herrscher seines Geistes, ist sein höheres Selbst, der unsterbliche Atman (=Gott). Die Schulung des Gedächtnisses ist äußerst wichtig, denn sie führt auf dem Weg des Raja Yoga zur Selbstverwirklichung.


Ein Mensch mit einem guten, beständigen Gedächtnis wird zuverlässigen Erfolg in allen seinen Unternehmungen haben, seine geschäftlichen Aufgaben gut erfüllen, seine Studien erfolgreich beenden.

Intelligenz ist nur ein Zehntel der mentalen Funktionen. Das Sanskritwort für Gedächtnis ist Smriti. Smarana heißt "sich erinnern". Dies ist eine Funktion des Unterbewusstseins. Die Samskaras unseres Denkens und Handelns sind tief im Chitta, im Unterbewusstsein, eingeprägt.




Entwicklung des Gedächtnisses durch Interesse

Der Arzt erinnert sich normalerweise gut an Medikamente, da er großes Interesse an der Behandlung von Krankheiten hat. Er wird sich aber weniger an Dinge der Politik erinnern, falls er sich dafür nicht sonderlich interessiert. Ebenso kann sich ein Jurist genau an alle Paragraphen erinnern, aber nicht im Geringsten an ein Fußballspiel, wenn er daran keine Freude hat.

Zuerst wecke dein Interesse an einem bestimmten Thema. Das arbeitet dann im Unterbewusstsein und die Erinnerung folgt früher oder später automatisch.


Normalerweise ist es gut, in einer Materie ein absoluter Experte zu sein, sie vollkommen zu beherrschen, und von vielen anderen eine allgemeine Kenntnis zu haben. Ein vielseitiger Mensch ist interessant, ein guter Gesprächspartner und kann andere leicht überzeugen. Versuche, ein solch vielseitig begabter Mensch zu wer-den. Ein starkes aufnahmefähiges Gedächtnis, ein mächtiger Wille und die tägliche Praxis von Konzentration und Meditation machen dich sehr vielseitig.


Wenn du wissen möchtest, wie du auf das Unterbewusstsein einwirken kannst, lese gerne mehr über die Tiefenentspannung und erfahre dein höheres Selbst auf unseren Yoga Retreats.


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